Energie für den Tag + Zeitmanagement - Was ich für mich verändert habe.


Oft bekommt man gesagt "Nimm dir doch mal Zeit für dich selbst" Klingt erstmal total toll. Aber wie umsetzen?
Das ist gar nicht so leicht, vor allem nicht wenn man Kinder hat und schon gar nicht wenn man nebenher noch Job und Haushalt und andere zeitfutternde Ungemütlichkeiten im Alltag mit sich herum kutschiert.
Das muss man erstmal alles unter einen Hut bekommen. Mal Hand aufs Herz, wir kennen das doch so ziemlich alle. Als arbeitende Mama, mit 35 Stunden Woche , 2 Kindern Haushalt usw. spreche ich hier aus Erfahrung erster Hand.

Morgens fängt das ja schon an. Man hat noch nicht mal ganz die Augen auf, noch schlaftrunken auf der Suche nach dem Kaffeeknopf, ruft schon der erste nach Mama. (Das geht dann übrigens den ganzen Tag im 5 Minuten-Takt so weiter.) Während ich den Kids das Frühstück bereite, meckert das andere Kind, weil die Socke nicht so über den Fuß passt wie er es gern hätte, oder weil der große Bruder ihn piesackt. Während die Kids eigentlich frühstücken sollen denke ich, ich könnte ja mal schnell die Wäsche anschmeißen. (Für nen Trip in den Grand Canyon, brauche ich eigentlich nur in die Waschküche zu gehen.) Augen zu und durch. Aber ich bin noch nicht mal ganz in der Waschküche unten angekommen, da fangen meine Herren Söhne oben lautstarke Debatten an. Also renne ich wieder hoch. (Die Wäsche mache ich wenn die Kids dann in der Schule sind.) 
Und die Debatte der Herren Söhne ist ja nicht einfach wieder aus der Welt, neiiiin. Das geht jetzt erst richtig rund. Denn es ist kurz vor halb 8 und die beiden sollen sich ja für die Schule anziehen, die müssen ja schließlich pünktlich in der Lehranstalt sein. Und statt Jacken und Schuhe anzuziehen, wird diskutiert und weiter gezofft und gemotzt. Ist ja nicht so das ich nicht auch los müsste, mich vielleicht auch noch mal bissel aufhübschen würde um auf Arbeit nicht wie Schrulla Kowalowsky zu erscheinen. Aber die Söhne geben alles, damit sie zu spät kommen, damit ich zu spät komme. Schon mal den Gedanken gehabt mit dem Kopf durch Wand zu hauen? Ich ja, fast jeden morgen. 

Und dann, endlich, die Kids sind auf dem Schulweg, gerade noch rechtzeitig. Und ich muss in genau - ein Blick zu Uhr - 10 Minuten auf Arbeit sein. Also schnell ins Bad, schnell bissel Maskara auftragen, Haar durch kämmen, Frisur sieht blöd aus, also Zopf, nee auch Mist. Haargummi wieder raus, Haare alle wieder kraus... Tick Tack... Schwitz...Scheiß drauf, Messy Bun in die Haare. Nicht der aller schönste, aber egal. Und dann zack wieder nach unten flitzen. Gerade noch rechtzeitig auf Arbeit angekommen, ich habs zum Glück nicht weit. 
Mist, ich wollte ja die Wäsche anmachen wenn meine Kids zu Schule los sind. Mach ich dann wohl nachher wenn ich Feierabend habe. 

Mein morgen hat mich jetzt schon geschafft wie ein ganzer Tag. Ich könnte echt wieder ins Bett gehen.
Am Nachmittag habe ich Feierabend, aber nur auf Arbeit. Zu Hause nicht. Da wartet noch der Haushalt, gleich kommen die Jungs heim, Hunger haben die dann auch und ach ja die Wäsche, noch 5 Minuten bis die Jungs kommen, also schnell runter in die Waschküche. Ich habe gerade das 1 Teil in der Maschine, klingelts. Also muss die Wäsche wieder warten, man muss ja aufmachen wenn die Kinder heimkommen. Warum sind die 3 Minuten zu früh, die kommen sonst immer zu spät. IMMER. Aber wenn ich unten in der Waschküche bin, dann kommen die zu früh. IMMER. Und wenn die beiden da sind, ist es schier unmöglich, die Waschküche auch nur in Gedanken zu betreten. Wenn ich nur denke ich könnte ja mal eben... die fangen an sich zu zoffen oder beginnen mit mir Diskussionen. Und sollte ich dennoch den Mut besitzen, runter in die Waschküche zu gehen, dann ist hier oben aber Dresden 45`
Das Universum will nicht das ich Wäsche wasche. Da bin ich mir sicher. Aber das Beste kommt noch. Abends kommt der Göttergatte heim und fragt mich tatsächlich warum keine Wäsche gewaschen ist. Er bringt mich abends wenigstens zum Lachen. Mein Liebling. 😖😉
Ach übrigens, ich hatte bisher noch gar keine Zeit für mich. 

Und das ging irgendwann nicht mehr gut. Es tat mir nicht mehr gut. Also habe ich mich abends im Bett einfach mal mit meinem Journal zurück gelehnt und mir ernsthaft Gedanken über mich und meinen Alltag gemacht. 

- ich renne den ganzen Tag nur durchs Haus. Keller, EG, ZW, DG (eigentlich müsste ich ne Figur haben wie ein Victori´s Secret Model)😂
-ich bin irgendwie immer am machen und tun 
-dann ist da noch mein Job (den ich sehr gern mache) 
-der Haushalt macht sich leider auch nicht von allein.
- ich bin immer für meine Kinder da (was ich natürlich gern bin)

ABER
wo bin ich denn dabei? Wo ist da die Zeit die ich mir für mich nehmen soll? 
Die nehme ich mir jetzt einfach. Aber wann. Es passt nicht in den Alltag. Kurz überlegt, den Schweinehund ausm Fenster gekickt und zack. Der Wecker klingelt eh immer das erste mal um 5:00. Da steht der Mann immer auf. Und anstatt mich dann wie sonst noch mal umzudrehen, bin ich auch aufgestanden. Ich bin aufgestanden, hab auf YouTube ein Yoga-Video angeklickt und hab mit gemacht. Morgens um 5:00 Uhr . Der Mann guckt unten seine Nachrichten, die Kinder schlafen noch. Und ich mache Yoga. Anfangs war das echt dezent schwierig mich so früh aus dem Bett zu quälen.
Aber hey, da war auf einmal Zeit. 1 ganze Stunde, nur für mich. Das sind in unserer Arbeitswoche 5 Stunden Zeit FÜR MICH. 
Und ich genieße es. Inzwischen meditiere ich sogar noch nach jeder Yoga-Session.
Und ich habe mir einen Haushaltsplan erstellt der perfekt in meinen Alltag passt. Den könnt ihr HIER ansehen. 
Ich habe jetzt übrigens auch Zeit Wäsche zu waschen. Morgens, bevor meine Jungs aufstehen. Ich bin nämlich jetzt immer erste morgens und nicht die Herren Söhne.😋

Meine Morgenroutine ist seitdem (schon ein paar Jahre) wesentlich entspannter. Ich bin entspannter und meine Jungs bringen mich auch nicht mehr so schnell aus der Ruhe.
-Ich stehe jeden morgen um 5:00 Uhr auf und gehe direkt aus dem Bett (noch im Schlafanzug) auf meine Yoga-Matte, die IMMER vor meinem Bett liegt. (morgens erst noch alles aufbauen zu müssen, demotiviert) Und dann mache ich immer so 20 und 30 Minuten mein Morgen-Yoga
-Danach meditiere ich dann immer noch ein paar Minuten. Anschließend gibts ne schöne entspannte Morgendusche. (das ist wie Kurzurlaub wenn man während des Duschens nicht 67 mal gerufen wird)
- Nach der Dusche gönne ich mir dann noch ein paar Minuten für Haare, Haut und Gesichtspflege. 
-Dann schreibe ich meist, nicht immer, aber häufig noch ein paar Intentionen für meinen Tag in mein Journal.
-Und last, but not least, bedanke ich mich bei mir selbst, dafür das ich mir Zeit für mich genommen, Yoga gemacht und meditiert habe. 

Und dann geh´ ich Wäsche waschen.😅😉😋

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